SinoNet: ??? Der Schreck sitzt Re: SinoNet-Verteiler

Lena Springer lena.springer at univie.ac.at
Fr Dez 17 13:04:23 CET 2010


Lieber Sinonetter, Es tut sehr gut, Eure Nachrichten aus China und 
Beijing zu lesen. Die Sinonet-mailingliste lebt, weil sie mit gut 
informierten und unterschiedlichen kritischen Augen gelesen wird und 
außerdem freie Diskussionen in Zukunft weiter im vor Zensur geschütztem 
Rahmen möglich sind.
Hier zur Ergänzung meine nächtliche Antwort von gestern an den Vorstand, 
die versehentlich nicht an den Verteiler ging.
Mit herzlichem Gruß
Eure Lena

Liebe Carina, Lisa und Shuai,

Die letzte Nachricht von Euch war wohl ein Ausrutscher und muss entweder 
gestrichen oder entschieden diskutiert werden.

Wenn das eine bleibende Entscheidung über die allzu flache und 
inhaltlich hohle Ausrichtung von Sinonet bleibt, dann trete ich sofort 
aus und will mit dem Verein nichts mehr zu tun haben. Er müsste wohl neu 
gegründet werden, ohne eine Vorstands-Zensur zuzulassen, vor allem eine, 
die difuss formuliert bleibt aber pauschal das Thema der 
Friedensnobelpreisvergabe in Abwesehnheit des Preisträgers und des 
politisch wenig geschickten Umgangs damit verbietet. Möchtet ihr es als 
politisch ganz besonders radikal in die Medien schaffen? Keine 
"politische Diskussionen auszutragen": Meint ihr im Ernst das soll etwas 
anderes als Zensur sein? Allen Sinonetmitgliedern diese Absage 
hinzuwerfen und zukünftige Streichungen durch Euch drei anzukündigen, 
hat jedenfalls nichts mit den grundlegendsten demokratischen 
Umgangsformen gemein. Falls die Entscheidungsstrukturen im Verein so auf 
Eure neue Zensorenrolle umgebürstet werden sollen, steht Eure 
Entscheidung dafür außerhalb des Rahmens vom Verein und ist nicht 
nachvollziehbar.
Mich hat über den Verteiler keine Mail erreicht, die in Europa politisch 
unkorrekt oder in einer Form gefährlich sein würde, die Zensur 
rechtfertigt. Vielleicht wäre es zum Vergleich hilfreich, harte 
Formulierungen auf den Internetseiten von Zeitungen heranzuziehen, die 
erst nach Beschimpfungen und schlimmen Ausgleisungen abgebrochen werden. 
Ich erinnere mich an eine auf derstandard.at, wo das der Fall war, 
nachdem persönliche Angriffe und Geschmacklosigkeiten sich längere Zeit 
häuften.
Welche "ähnlichen Entgleisungen" "Persönliche Statements" und 
Diskussionen nicht enthalten dürfen, bleibt in Eurer Nachricht unklar. 
Es steht Euch nicht zu, das in Zukunft zu selektieren.

Wenn ihr anderer Meinung als "einzelne(...) Mitglieder" seid, dann müsst 
Ihr schon selbst Meinungen beitragen - oder Ihr bleibt abstinent von 
diesem politischen Thema und lest einfach nichts mehr dazu. Ihr könnte 
nicht steuern, welche Nachrichten Eurer Ansicht nach drohen unsere 
"Mailbox zu füllen" und demnach löschen. Tatsächlich geht Euch das 
Filtern Eurer Mailbox etwas an, kaum das der Mailbos anderer oder gar 
aller Mitglieder.
Ganz einfach könnt ihr Euch helfen und vor Nachrichten schützen, die 
Euch verstören. Breit ist das Werkzeug fast jeden Accounts bekannt, alle 
"Sinonet"-Nachrichten in einen gesonderten Ordner verschieben zu lassen. 
So ist längst niemand gezwungen gewesen, alle Nachrichten zu lesen. Es 
ist sicher, dass jedes Mitglied dazu in der Lage ist, darüber zu 
entscheiden, Nachrichten, die sie oder er nicht lesen will, ungeöffnet 
stehen zu lassen. Falls ihr Nachrichten von bestimmten Mitgliedern 
persönlich nicht lesen möchtet, ist das Werkzeug breit bekannt, mit dem 
alle Nachrichten dieser Quelle automatisch weggeleitet werden. Das macht 
natürlich jedes Mitglied selbst und nicht ihr, ohne auch nur irgendwie 
Zugang zu Eurem Entscheidungsprozess zu ermöglichen.

Der Schreck sitzt. Wolltet ihr Drei ernsthaft durch Streichen für 
Vielfalt sorgen?
Lena Springer
  ? 16.12.2010 16:04, SinoNet AbsolventInnenverein ??:
>
> Liebe SinoNet-Mitglieder!
>
> In den letzten Wochen kam es über den SinoNet-Verteiler zu einer 
> Diskussion um die Friedensnobelpreisvergabe. Der SinoNet-Vorstand hat 
> bisher alle diese Mails durch diesen Verteiler gelassen, weil wir 
> keine Zensur in irgendeine Richtung ausüben wollten. Wir möchten 
> jedoch darauf hinweisen, dass wir als Moderatorinnen dieser 
> Verteilerliste in Zukunft keine solchen Mails mehr autorisieren 
> werden. Die Verteilerliste ist nicht der Ort, um politische 
> Diskussionen auszutragen, sondern unter anderem dazu da, die 
> Mitglieder des Vereins über momentane öffentliche Diskurse mit 
> China-Bezug zu informieren – nicht mit dem Meinungsaustausch einzelner 
> Mitglieder ihre Mailbox zu füllen. Gerne lassen wir deshalb Links zu 
> Gegenartikeln durch, wenn jemand der Meinung ist, dass die zuvor 
> versandten Berichte zu einseitig waren. Persönliche Statements, 
> insbesondere solche, die Beschimpfungen oder ähnliche Entgleisungen 
> enthalten, finden in den Mails, die verteilt werden sollen, keinen Platz.
>
>
> Liebe Grüße,
>
>
> Carina – Lisa – Shuai
>
>
> _______________________________________________
> SinoNet mailing list
> SinoNet at lists.univie.ac.at
> https://lists.univie.ac.at/mailman/listinfo/sinonet


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