[PLing] WSG-Vortrag von Eva Wittenberg, 10. 5.: “A Drumm Dodu und a weng a Demmala: Bedeutungsspezifische Konstruktionen zur Augmentation und Diminutivierung im Ostfränkischen”

Laura Grestenberger laura.grestenberger at univie.ac.at
Wed May 4 12:52:05 CEST 2022


Liebe PLing-Liste,

Ich möchte auch hier gerne noch einmal auf den nächsten Vortrag der 
Wiener Sprachgesellschaft hinweisen (mit Entschuldigung für etwaiges 
Cross-posting): Am 10.5. hält Prof. Eva Wittenberg (Central European 
University, Department of Cognitive Science, http://lcl.ceu.edu/) einen 
Vortrag mit dem Titel “A Drumm Dodu und a weng a Demmala: 
Bedeutungsspezifische Konstruktionen zur Augmentation und 
Diminutivierung im Ostfränkischen”. Das Abstract finden Sie weiter unten 
und in der Ankündigung im Anhang. Interessierte sind wie immer herzlich 
willkommen!

Der Vortrag findet vor Ort statt (18.30h, Hörsaal 1, Sensengasse 3A). Es 
gelten die aktuellen Covid-Maßnahmen der Universität Wien (FFP2-Maske in 
Innenräumen).

Das aktualisierte Veranstaltungsprogramm finden Sie hier: 
https://www.univie.ac.at/indogermanistik/wsg/aktuelles.htm

Mit freundlichen Grüßen,

Laura Grestenberger


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Abstract: Ob in Edinburgh oder Erbil, Erlangen oder Eisenstadt — 
Sprecher verschiedener Sprachen und Dialekte nehmen die Welt ähnlich 
war, aber ihre linguistischen Ausdrucksmittel unterscheiden sich in 
Vielfalt und Struktur und darin, wie sie Konzepte sprachlich abbilden. 
Um zum Beispiel auszudrücken, wie groß mein Schnitzel sein soll, kann 
ich im Deutschen auf Adjektive (groß, klein), Relativsätze (ein 
Schnitzel, das groß ist), komplexe Nomen (ein Riesenschnitzel bzw. ein 
Minischnitzel), und viele andere grammatisch-lexikalische Formen 
zurückgreifen. Doch was wissen wir darüber, welche konzeptuellen 
Strukturen hinter diesen Formen verborgen sind? Kann ich mich darauf 
verlassen, dass die gewählte grammatische Form ein Schnitzel in 
gewünschter Größe hervorbringt?
In diesem Vortrag gehe ich dieser Frage an Hand von 
bedeutungsspezifischen Konstruktionen zur Diminutivierung und 
Augmentation im Ostfränkischen nach. Ich diskutiere die grammatische 
Analyse von lexikalischen und morphologischen Diminutiven (a weng a und 
-la) und zeige, inwiefern sich deren Verwendung im Sprachverstehen auf 
Größen (z.B. in Schnitzeln) und Intensitäten (in Schimpfwörtern) 
niederschlägt (Wittenberg & Trotzke, 2021). Dann wende ich mich der 
anderen Seite der Medaille zu und folge lexikographischen Spuren zu 
Nomen-Nomen-Verbindungen, die anscheinend die Funktion von Augmentativa 
übernehmen, und zeige experimentell, ob sie auch als solche wahrgenommen 
werden (Wittenberg, König & Habermann, unter Begutachtung). Das Resultat 
dieser Studien ist ein Ansatz, der dialektologisch-lexikographische 
Daten und kognitive Fragestellungen konstruktiv und linguistisch 
fundiert miteinander verbindet und damit die Grundlage schafft, 
menschliches Sprachverstehen aus variationslinguistischer Perspektive zu 
begreifen.

-- 
Dr. Laura Grestenberger
Elise-Richter-Fellow, Institute of Iranian Studies, Austrian Academy of 
Sciences
Lecturer, Department of Linguistics, University of Vienna
lauragrestenberger.com
-------------- n�chster Teil --------------
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Dateityp    : application/pdf
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Beschreibung: nicht verf�gbar
URL         : <https://lists.univie.ac.at/pipermail/pling/attachments/20220504/97193f75/attachment.pdf>


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