[Newsletter Alte Geschichte] [zeitgeschichte] 11.5.2012 - KZ-Häftling - Historiker - Gesellschaftskritiker. Hermann Langbein zum 100. Geburtstag
Vortragseinladungen und Ankündigungen im Bereich d
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Di Mai 8 12:24:48 CEST 2012
Werner Niedermaier
Universität Wien
Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde,
Papyrologie und Epigraphik
Dr. Karl Lueger Ring 1
A-1010 Wien
Tel.: ++43-01-4277-40501
Fax.: ++43-01-4277-9405
Email: werner.niedermaier at univie.ac.at
<mailto:werner.niedermaier at univie.ac.at>
Homepage: Institut für Alte Geschichte <http://altegeschichte.univie.ac.at/>
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: [zeitgeschichte] 11.5.2012 - KZ-Häftling - Historiker -
Gesellschaftskritiker. Hermann Langbein zum 100. Geburtstag
Datum: Tue, 08 May 2012 11:19:56 +0200
Von: marianne.ertl at univie.ac.at <marianne.ertl at univie.ac.at>
Antwort an: marianne.ertl at univie.ac.at
Organisation: Vienna University
An: veranstaltungen.zeitgeschichte at lists.univie.ac.at
KZ-Häftling-Historiker-Gesellschaftskritiker
Hermann Langbein zum 100. Geburtstag
Tagung
*Freitag, 11. Mai 2012, 11 bis 19 Uhr*
*Albert Schweitzer Haus, Großer Saal*
*Schwarzspanierstraße 13*
*1090 Wien*
Um Anmeldung per Email wird gebeten: Emanuel Althuber
(sekretariat.steinbacher.zeitgeschichte at univie.ac.at)
Hermann Langbein setzte Maßstäbe: als Überlebender des NS-Terrors, als
gesellschaftskritisch intervenierender Historiker und als Akteur in den
hitzigen erinnerungspolitischen Konflikten der Nachkriegsjahrzehnte in
Österreich und Deutschland. Er überlebte Dachau, Auschwitz und
Neuengamme und hatte in den Konzentrationslagern zur Kerngruppe des
Widerstands gehört. Nach Kriegsende war der ehemalige Spanienkämpfer
Funktionär der KPÖ. Als Generalsekretär des Internationalen
Auschwitz-Komitees und später als Sekretär des Comité International des
Camps, der Organisation der ehemaligen Häftlinge der
nationalsozialistischen Lager, kämpfte er für die Rechte der
Überlebenden. Zu einer Zeit, als kaum jemand sich für ihr Leid
interessierte und viele Opfergruppen in Vergessenheit gerieten, schrieb
Langbein Bücher über seine Erfahrungen in den Terrorstätten des Dritten
Reiches. Mit Verve setzte er sich für die Entschädigung der Verfolgten,
für die Strafverfolgung von NS-Verbrechern und für die gesellschaftliche
sowie (rechts-)politische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
ein. Dabei hatte er sich als Kommunist in der politisch brisanten
Atmosphäre des Kalten Krieges stets gegen Angriffe zu wehren.
Dass der Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main 1963 zustande kam, ist
wesentlich auf ihn zurückzuführen. Maßgeblich trug er auch dazu bei,
dass das gesellschaftliche Bewusstsein für die Verbrechen des Dritten
Reiches unter Deutschen wie Österreichern allmählich wuchs und vor allem
junge Leute Sensibilität dafür entwickelten. Dafür spielten seine Bücher
eine wichtige Rolle, die eine große Öffentlichkeit erreichten und bis
heute Standardwerke sind.
Langbein, von der Gedenkstätte Yad Vashem 1967 als "Gerechter unter den
Völkern" geehrt, war in den siebziger Jahren einer der Initiatoren, die
Überlebende der NS-Zeit als Zeitzeugen in die österreichischen Schulen
holten. Gegen die Auschwitz-Leugnung ging er leidenschaftlich vor, bis
an sein Lebensende engagierte er sich für die kritische Aufklärung und
die politische Bildung junger Leute; er starb mit 83 Jahren im Oktober
1995 in seiner Geburtsstadt Wien.
Hermann Langbein würde im Mai 100 Jahre alt werden. Ziel der Tagung, die
zu seinen Ehren aus diesem Anlass veranstaltet wird, ist es, ein Porträt
von Langbeins Wirken zu zeichnen, seine Lebensleistung zu würdigen und
über die politischen und gesellschaftlichen Widerstände nachzudenken,
gegen die er anzukämpfen hatte.
Tagung des Instituts für Zeitgeschichte (Universität Wien), der
Gesellschaft für politische Aufklärung (Innsbruck und Wien) und des
Fritz Bauer Instituts (Frankfurt am Main) in Kooperation mit der
Österreichischen HochschülerInnenschaft (Universität Wien) und mit
finanzieller Unterstützung der Historisch-Kulturwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Wien sowie der Kulturabteilung der Stadt Wien.
Das Programm finden Sie im Anhang.
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Institut für Zeitgeschichte
Universitätscampus
Spitalgasse 2-4 (Hof 1)
A-1090 Wien
Tel.: #43 1 4277-41201
Fax: #43 1 4277-9412
email: zeitgeschichte at univie.ac.at
http://www.univie.ac.at/zeitgeschichte/
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