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    <p>Sehr geehrte Damen und Herren,</p>
    <p>Sie sind herzlich eingeladen zum öffentlichen Vortrag im Rahmen
      der Wiener Sprachgesellschaft am <br>
    </p>
    <p>Dienstag, 5.11., 18.30-20.00 (Hörsaal 1, Sensengasse 3a, 1.
      Stock)<br>
    </p>
    <p>von <b>Dr. Elisabeth Barakos</b> (Aston University, ehem. WU and
      Uni Wien)<br>
    </p>
    <p><b>Sprache, Positionierung, Legitimierung: ein kritisch
        reflexiver Zugang zu Zweisprachigkeit und Forschungsidentitäten</b></p>
    <p>Die Soziologie hat lange über die Vorzüge und Gewinne der
      Feldforschung im Minderheitensprachenkontext diskutiert, die
      sowohl von Außenstehenden als auch von Insidern durchgeführt wird,
      wobei unter Insidern ein gemeinsames kultu-relles, sprachliches,
      ethnisches, nationales und religiöses Erbe verstanden wird. Diese
      vereinfachte Unterscheidung zwi-schen  einem  „Insider“  und 
      einem  „Außenseiter“  wirft  weitere  Fragestellungen  auf:  Kann 
      man  jemals  vollständig  am Forschungsprozess teilnehmen? Oder
      ein kompletter Insider sein? Und ist dies tatsächlich
      erstrebenswert?In diesem Vortrag wird die Rolle von Sprache,
      Positionierung und Legitimierung von Forschungsidentitäten im
      Rahmen des zweisprachigen Wales in Grossbritannien skizziert.
      Durch induktive Fallbeispiele wird diskutiert, wie
      Forschungs-identitäten hinterfragt, kritisiert und positiv und
      negativ bewertet werden, mit dem Hintergrund eines reflexiven
      Ansat-zes zur Generierung von theoretischen, aber auch
      methodologischen Entscheidungen in zweisprachigen
      Minderheiten-forschungskontexten.  Die  epistemologische 
      Prämisse  dieser  Forschung  beruht  auf  einem 
      kritisch-soziolinguistischen Sprachverständnis  in  der 
      Gesellschaft  und  der  reflexiven  Wende  in  der  (kritischen) 
      angewandten  Sprachwissenschaft, die  eine  systematische 
      Untersuchung  von  Reflexivität  bei  der  Erforschung  von 
      Sprache  und  Gesellschaft  einfordert. Reflexivität  ist  daher 
      nicht  nur  eine  zusätzliche  kontextuelle  Komponente,  sondern 
      ein  dialektischer Transformations-prozess zwischen Forscher*innen
      und Subjekt.Die diskursive Konstruktion von Insider- und
      Outsider-Forschungsidentitäten sollte aus den folgenden Gründen
      reflek-tiert und problematisiert werden. Ein reflexiver Ansatz
      wirft zunächst notwendige Fragen nach dem Forschungsdesign und 
      Prozess  auf.  Zweitens  ist  es  möglich,  komplexe  soziale 
      Phänomene  wie  Zweisprachigkeit,  Minderheitensprachen und
      Debatten über die Legitimität und Bewertung von sprachlichen
      Repertoires sowie die Herausforderungen von Insi-der- und
      Outsider-Forschungspraktiken besser zu verstehen. Schlussendlich
      sollte Reflexivität eine Vorraussetzung für die Artikulierung von
      Kritik sein und sollte demnach in der kritischen
      Mehrsprachigkeitsfoschung und Soziolinguistik einen expliziteren
      Stellenwert einnehmen.<br>
    </p>
    <pre class="moz-signature" cols="72">Mi-Cha Flubacher

-- 
Dr. Mi-Cha Flubacher

Universitätsassistentin Postdoc für Angewandte Sprachwissenschaft
Universität Wien
Institut für Sprachwissenschaft
Sensengasse 3a
A-1090 Wien

Tel +43 (0)1 4277 417 14
Fax +43 (0)1 4277 9 417
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://heteroglossia.net/Mi-Cha-Flubacher.133.0.html">http://heteroglossia.net/Mi-Cha-Flubacher.133.0.html</a>
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