[PLing] INFO: CfP – Institutionalisierter Sprachunterricht und Mehrsprachigkeit als politische Machtinstrumente im Übergang von der Frühen Neuzeit in die Moderne, 1.–3. 10. 2025, Universität Wien

Stefan Michael Newerkla stefan.newerkla at univie.ac.at
Thu Aug 15 23:21:31 CEST 2024


Veranstaltung im Rahmen des
250‑Jahr-Jubiläums
der Einführung des
Studiums der tschechischen Sprache und Literatur
an der Wiener Universität

**

*
*

**

Institutionalisierter Sprachunterricht und Mehrsprachigkeit als 
politische Machtinstrumente im Übergang von der Frühen Neuzeit in die 
Moderne

Jahrestagung 2025 der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung der 
Geschichte des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit im Rahmen 
des 250‑Jahr-Jubiläums der Einführung des Studiums der tschechischen 
Sprache und Literatur an der Wiener Universität

Universität Wien, 1.–3. Oktober 2025

Veranstalter & Kontakt:

Institut für Slawistik der Universität Wien,

Universitätscampus Hof 3, Spitalgasse 2–4, 1090 Wien, Österreich,

https://slawistik.univie.ac.at/

Univ.-Prof. Mag. Dr. Stefan Michael Newerkla,

stefan.newerkla at univie.ac.at

Über die Konferenz:

In der Frühen Neuzeit zwischen dem Spätmittelalter und dem Übergang zur 
Moderne um 1800 gab es bedeutende Entwicklungen im Bereich der 
Sprachausbildung. Zunächst führten die erneute Lektüre antiker Texte und 
die Betonung der Bildung zu einem gesteigerten Interesse an Sprachen wie 
Latein und Griechisch. Für den Fremdsprachenunterricht spielte wiederum 
der Adel eine wichtige Rolle; nicht zuletzt erhielten hier oft auch 
Frauen Privatunterricht, um ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern. 
Dieser Fokus auf Mehrsprachigkeit war ein wesentliches Merkmal der 
höfischen Bildung (vgl. H. Glück – M. Häberlein – A. Flurschütz da Cruz 
(Hgg.): Adel und Mehrsprachigkeit in der Frühen Neuzeit. Ziele, Formen 
und Praktiken des Erwerbs und Gebrauchs von Fremdsprachen. Wiesbaden: 
Harrassowitz, 2019). Im Laufe der Zeit entstanden aber auch erste 
Institutionen mit erweitertem Fremdsprachenunterricht. Die systematische 
Vermittlung von Sprachkompetenzen war ein entscheidender Faktor für den 
sozialen Aufstieg und die Teilhabe an kulturellen und intellektuellen 
Kreisen. Insgesamt legten solche Institutionen den Grundstein für die 
systematische Sprachausbildung, die sich im Laufe der Zeit 
weiterentwickelte. Allerdings lag der Fokus zunächst auf den klassischen 
Sprachen, während die übrigen Sprachen erst nach und nach an Bedeutung 
gewannen (vgl. A. M. Harbig – M. Häberlein (Hgg.): Mehrsprachigkeit im 
Schulwesen der Frühen Neuzeit. Wiesbaden: Harrassowitz, 2023).

Während des 18. Jahrhunderts traten im Zuge des allmählichen Übergangs 
zur Moderne immer öfter politische Interessen und Prämissen offen 
zutage, die den Unterricht von Sprachen in Institutionen bestimmten. 
Unsere Konferenz möchte nun jene Bereiche näher beleuchten, in denen 
Sprachunterricht und die institutionalisierte Förderung von 
Mehrsprachigkeit zweckgerichtet politischen Zielen dienten und als 
Instrumente der Staatsmacht für die Interessen der herrschenden 
Schichten eingesetzt wurden. Sie zielt also darauf ab, die politischen 
Aspekte und die strategische Nutzung von Sprachunterricht und 
Mehrsprachigkeit im Übergang von der Frühen Neuzeit zur Moderne zu 
untersuchen. Insbesondere interessiert sie sich für die Wechselwirkungen 
zwischen Sprachausbildung und politischer Macht.

Zu den Themen, die auf unserer Konferenz diskutiert werden können, gehören:

  * Sprachpolitik und Herrschaft: Wie haben politische Eliten
    Sprachkenntnisse als Mittel zur Machtausübung genutzt? Welche Rolle
    spielten dabei einzelne Sprachen in der politischen Kommunikation?
  * Sprachliche Identität und politische Loyalität: Wie beeinflussten
    Sprachkenntnisse die Zugehörigkeit zu bestimmten politischen Gruppen
    oder Nationen?
  * Bildungsinstitutionen und Sprachförderung: Welche Institutionen
    wurden geschaffen, um Sprachkompetenzen zu vermitteln? Haben sie die
    soziale Mobilität beeinflusst und wenn ja, wie?
  * Sprachliche Vielfalt und soziale Schichten: Wie haben sich die
    Prioritäten im Sprachunterricht im Laufe der Zeit verändert? Welche
    Sprachen wurden bevorzugt, und wie hing dies mit gesellschaftlichen
    Gruppen zusammen?
  * Frauen und Sprachbildung: Haben Frauen Zugang zu Sprachunterricht
    erhalten? Welche Rolle spielten sie in der Förderung von
    Mehrsprachigkeit?

Referatsvorschläge, die einen Arbeitstitel sowie ein Kurzresümee von 500 
bis 1000 Zeichen umfassen sollten, werden bis zum 15. September 2024 
erbeten an Stefan Michael Newerkla (stefan.newerkla at univie.ac.at).

Eine Verständigung bezüglich akzeptierter Beiträge erfolgt zeitnah. Um 
finanzielle Unterstützung der Konferenz wird angesucht, es kann aber zum 
gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Garantie für die Übernahme der Reise- 
und Aufenthaltskosten gegeben werden.

Literatur
Glück, Helmut – Häberlein, Mark – Flurschütz da Cruz, Andreas (Hgg.). 
2019. Adel und Mehrsprachigkeit in der Frühen Neuzeit. Ziele, Formen und 
Praktiken des Erwerbs und Gebrauchs von Fremdsprachen. Wiesbaden: 
Harrassowitz.
Harbig, Anna Maria – Häberlein, Mark (Hgg.). 2023. Mehrsprachigkeit im 
Schulwesen der Frühen Neuzeit. Wiesbaden: Harrassowitz.
-------------- n�chster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://lists.univie.ac.at/pipermail/pling/attachments/20240815/b7598683/attachment.html>
-------------- n�chster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname   : Li2ZsmLFyIC9ynan.png
Dateityp    : image/png
Dateigröße  : 136015 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL         : <https://lists.univie.ac.at/pipermail/pling/attachments/20240815/b7598683/attachment.png>
-------------- n�chster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname   : CfP_MKG-Jahrestagung 2025_Uni Wien.pdf
Dateityp    : application/pdf
Dateigröße  : 308539 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL         : <https://lists.univie.ac.at/pipermail/pling/attachments/20240815/b7598683/attachment.pdf>


More information about the PLing mailing list