[PLing] Gastvortrag „East meets West: Sprachkontakt zwischen dem Dako- und Iberoromanischen“

Eva-Maria Remberger eva-maria.remberger at univie.ac.at
Sun Oct 30 12:40:53 CET 2022


Liebe PLING-Empfänger*innen,

hiermit möchte ich Sie auf einen Gastvortrag von *Kim Schulte* 
(Universitat Jaume I, Castellón) aufmerksam machen.

*„/East meets West/: Sprachkontakt zwischen dem Dako- und Iberoromanischen“*

Der Vortrag findet im Rahmen meiner  Vorlesung *„Romanische 
Sprachtheorie – Mehrsprachigkeit“* statt.

Das *Abstract* finden Sie weiter unten.

Auch *Studierende *(ganz besonders der Hispanistik, Katalanistik und 
Rumänistik) sind herzlich willkommen!

Datum: Montag, den *7. November 2022*

Zeit: 11:15 – 12:45

Ort: ROM 2

Herzliche Grüße,

Eva-Maria Remberger

*----------*

*Abstract:*

In Castellón de la Plana, einer Provinzhauptstadt an der Mittelmeerküste 
im Osten Spaniens, besteht seit Jahrhunderten Diglossie zwischen dem 
Spanischen und dem Valencianischen, einem regionalen Dialekt des 
Katalanischen, wodurch es zu einer gewissen lexikalischen, aber auch 
strukturellen, Konvergenz dieser beiden Sprachen kommt. Während das 
Spanische traditionell die Funktion der Hochsprache hatte, hat sich 
diese Situation in den letzten Jahrzehnten in vielen Bereichen des 
täglichen Lebens umgekehrt, und je nach Situation ist nun eine 
standardisierte Form des Valencianischen die Prestigesprache.

Auf diese mehrschichtige Kontaktsituation trifft, etwa seit der 
Jahrtausendwende, das Rumänische, das sich aufgrund eines signifikanten 
Zuzugs von Rumänen zur wichtigsten Minderheitensprache in Castellón 
entwickelt hat. Die Koexistenz von nunmehr drei romanischen Sprachen 
führt zur Entstehung interessanter Kontaktvarietäten, in denen nicht nur 
Lexeme, sondern auch morphosyntaktische Elemente der drei beteiligten 
Sprachen kombiniert werden. Ein wichtiger Faktor hierbei sind 
phonologische und morphologische Ähnlichkeiten zwischen dem Rumänischen 
und dem Valencianischen, die die Übertragung von gewissen Elementen 
erleichtern. Bemerkenswert ist auch, dass einige im Standardrumänischen 
eher seltene Konstruktionen im in Castellón gesprochenen Rumänischen 
häufiger verwendet werden, was auf den Einfluss paralleler Strukturen im 
Spanischen/Valencianischen hindeutet.

Während einige typische Elemente im Spanisch der ersten 
Migrantengeneration auf sprachlernbedingte Interferenz zurückzuführen 
sind, ist die in Castellón aufgewachsene zweite Generation mehrsprachig; 
neben dem Spanischen, Rumänischen und Valencianischen verfügt sie auch 
über eine Varietät, die Elemente dieser drei Sprachen kombiniert. Dieser 
Mischcode, oft abschätzig als “Rumañol” bezeichnet, ist eine Art 
Insider-Soziolekt, der ein Zugehörigkeitsgefühl zwischen Menschen mit 
gemeinsamen Migrationshintergrund bestätigt.

-- 
Univ.-Prof. Dr. Eva-Maria Remberger
Vize-SPL
Institut für Romanistik
Raum: 3B 02 34 A (2.Stock)
Universität Wien
Spitalgasse 2, Hof 8 (Campus)
A-1090 Wien
T: +43-1-4277-426 41
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