[Newsletter Alte Geschichte] WG: [zeitgeschichte] Filmretrospektive MAUTHAUSEN, 20. - 23. August 2014, jeweils 20:00 Uhr
Vortragseinladungen und Ankündigungen im Bereich d
Vortragseinladungen und Ankündigungen im Bereich d
Di Jul 22 14:27:42 CEST 2014
Von: Veranstaltungen.zeitgeschichte
[mailto:veranstaltungen.zeitgeschichte-bounces at lists.univie.ac.at] Im
Auftrag von marianne.ertl at univie.ac.at
Gesendet: Dienstag, 22. Juli 2014 14:20
An: veranstaltungen.zeitgeschichte at lists.univie.ac.at
Betreff: [zeitgeschichte] Filmretrospektive MAUTHAUSEN, 20. - 23. August
2014, jeweils 20:00 Uhr
Einladung
OPEN- AIR FILMRETROSPEKTIVE
"Verlorene Kindheit"
Rassismus, Deportation - Weiterleben für Wenige
20. - 23. August 2014
Ort: vor der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Erinnerungsstraße 1
4310 Mauthausen
Führung durch die Gedenkstätte am 23. August 2014, 16:00 Uhr
Niemand kennt die Zahlen, niemand kann sich an die Gesichter von weit über
einer Million ermordeter Kinder erinnern. Über die rassistischen Verbrechen
an den Kindern, die Kaltblütigkeit der NS-Todesfabriken, ist viele Jahre
geschwiegen worden, zu lange. Neugeborene, Kleinkinder, Kinder und
Jugendliche waren von der NS-Bürokratie von vornherein dem systematischen
Morden überlassen. Daher werden wir für immer nur von wenigen die Namen
wissen, manchmal nur von Überlebenden.
Filmemacher haben sich bereits sehr früh dem Schicksal der Kinder
zugewendet. Die diesjährige Retrospektive zeigt Filme, die in verschiedenen
europäischen Ländern produziert wurden und beispielhaft die Geschichten und
Erfahrungen der verfolgten Kinder unter dem NS-Regime visualisieren.
Gesichter und Stimmen konfrontieren uns mit der Frage, woran wir uns
erinnern und was wir bereits vergessen haben. Zugleich geht es auch um die
Situation der wenigen Kinder und Jugendlichen, die den NS-Terror überlebten
und nach der Befreiung sehr oft um ihre Identität kämpfen, meist ohne zu
wissen, ob noch Familienangehörige am Leben waren.
Die Filme werden durch einen kurzen Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern
eingeleitet.
Im Anschluss an die Filme gibt es die Möglichkeit für Fragen und Diskussion.
Die Filmreihe wird von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Visuelle Zeit- und
Kulturgeschichte am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, und
von Mag. Stephan Matyus, Bundesministerium für Inneres, kuratiert.
FREIER EINTRITT
GRATIS SHUTTLE-BUS von Wien/Linz nach Mauthausen und retour.
Info und Anmeldung für den Busshuttle:
Tel: 01/53126/3832
Mail: <mailto:BMI-IV-7 at bmi.gv.at> BMI-IV-7 at bmi.gv.at
oder unter <http://www.mauthausen-memorial.at> www.mauthausen-memorial.at
Wenn Sie sich für Samstag, 23. August, für den Busshuttle anmelden, bitten
wir Sie auch zu vermerken, ob Sie an der Führung teilnehmen wollen.
PROGRAMM:
Mittwoch, 20. August 2014, 20:00 Uhr
Die Kinder von Paris / La Rafle
F 2010, 115 Min.
Regie und Drehbuch: Rose Bosch, mit Mélanie Laurent, Jean Reno, Gad Elmahleh
Am 17. Juli 1942 begannen 4500 französische Polizisten in Paris jüdische
Familien in das Wintersportstadium "Velodrome d´Hiver" zu bringen. In den
folgenden Tagen wurden dort 13000 Juden, darunter 4000 Babies und Kinder
unter unhygienischen Bedingungen auf engstem Raum zusammengepfercht. Der
Film folgt dem Erleben einer Gruppe Verfolgter und öffnet einen kritischen
Blick auf Verfolgung, Kollaboration und Widerstand.
Donnerstag, 21. August 2014, 20:00 Uhr
Diamanten der Nacht / Démanty noci
CSSR 1964, 63 Min.
Regie: Jan Nemec, Drehbuch: Arnost Lustig, Jan Nemec
Zwei jüdische Jugendliche entkommen aus einem Deportationszug der Nazis.
Doch ihre Hoffnung auf Freiheit erweist sich als trügerisch. Ein Dorf in der
Nähe bietet kein Versteck, im Gegenteil eine Gruppe älterer Männer jagt sie
wie Freiwild. Der Film gehört künstlerisch zu den beeindruckendsten Werken
des jungen Prager Films aus den 1960er Jahren. Der Autor Arnost Lustig
überlebte die Shoah, als er 1945 von einem Deportationszug zwischen
Buchenwald und Dachau fliehen konnte.
Freitag, 22. August 2014, 22:00 Uhr
Nicht alle waren Mörder
D 2006, 92 Min.
Regie: Jo Baier, Drehbuch: Jo Baier, Michael Degen, mit Nadja Uhl, Hannelore
Elsner, Katharina Thalbach
Eine Berliner Mutter und ihr Sohn schaffen es, dem Zugriff der Nazis zu
entkommen, als diese beginnen alle Juden aus Berlin in die Lager im Osten zu
deportieren. Der Film erzählt die Kindheit des Schauspielers und
Schriftstellers Michael Degen, der durch den Mut seiner Mutter, die Hilfe
von Unbekannten und letztlich durch die Rettung russischer Soldaten
überlebte. Der Film basiert auf Degens Autobiografie und zeigt auf, dass
auch in aussichtlos scheinenden Situationen persönlich folgenschwere
Entscheidungen verlangt werden.
Samstag, 23. August 2014, 20:00 Uhr
Lauf, Junge, Lauf
D, Fr, P 2013, 112 Min.
Regie: Pepe Danquart, Drehbuch: Heinrich Hadding, Pepe Danquart, mit Kamil
Tkaz, Jeanette Hain
Ein junger Jude zwischen Polen und Deutschen. Der achtjährige Srulik
entkommt im Jahr 1942 aus dem Ghetto Warschau, allein. Wohin soll er sich
wenden, wer wird ihm helfen, wenn er als Jude erkannt wird? Er nimmt als
Jurek die Identität eines christlichen Waisen an. Er flüchtet immer weiter,
wird entdeckt, verraten, gerettet, verliert seine Kindheit. Kann er über die
Jahre der deutschen Besetzung Polens seine jüdische Identität bewahren? Der
Film basiert ähnlich wie NICHT ALLE WAREN MÖRDER auf einer Autobiografie,
die Srulik-Jurek-Yoram Fridman Jahrzehnte später in Israel veröffentlicht
hat.
Führung durch die Gedenkstätte:
Im Rahmen der Retrospektive findet am Samstag, 23. August, um 16:00 eine
Führung durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen statt. Der Shuttle-Bus aus Wien
fährt am Samstag daher bereits um 14:00 nach Mauthausen.
Wenn Sie sich für Samstag, 23. August, für den Busshuttle anmelden, bitten
wir Sie auch zu vermerken, ob Sie an der Führung teilnehmen wollen.
Ort: vor der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Erinnerungsstraße 1
4310 Mauthausen
Bei Schlechtwetter werden die Filme im angrenzenden Besucherzentrum gezeigt.
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Institut für Zeitgeschichte
Universitätscampus
Spitalgasse 2-4 (Hof 1)
A-1090 Wien
Tel.: #43 1 4277-41201
Fax: #43 1 4277-9412
email: zeitgeschichte at univie.ac.at
http://www.univie.ac.at/zeitgeschichte/
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