[Newsletter Alte Geschichte] Fwd: [Wiso-Informationen] FSP-Vortrag: Handel und Gütertransport in Byzanz, 23.10., 18:00

Vortragseinladungen und Ankündigungen im Bereich d Vortragseinladungen und Ankündigungen im Bereich d
Do Okt 17 07:00:39 CEST 2013




-------- Original-Nachricht --------

*Forschungsschwerpunkt*

*Wirtschaft und Gesellschaft aus*

*historisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive*

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    FSP-Vortragsreihe/Staat und Arbeit/

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Thematisiert wird eine Wechselbeziehung, die bis in die Zeit der 
Neolithisierung (10000--4000 v. Chr.) zurückreicht. Mit einer 
fortschreitenden Arbeitsteilung entstanden komplexe und stärker 
hierarchisierte Gesellschaften, die eine Ausprägung staatlicher 
Strukturen und Entitäten bedingten. Staatliche Institutionen schufen 
wiederum einen Rahmen, der sowohl die Handlungsräume von Arbeit als auch 
den personenrechtlichen Status der Arbeitenden definierte. Die 
Vortragsreihe spannt einen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart und 
fragt, wie Arbeit erzeugt, organisiert, erzählt worden ist.


      Alexandra Wassiliou-Seibt (ÖAW)


      Handel und Gütertransport in Byzanz. Die Kommerkiarier als
      Wirtschaftsmanager der byzantinischen Provinzen

Zeit: Mittwoch, 23. Oktober, 18:00-19:30

Ort: Übungsraum Alte Geschichte, Hauptgebäude, Tiefparterre, Stiege 2

Bereits im 5. Jh. n. Chr. wurden der Handel und der Gütertransport an 
den Grenzen des byzantinischen Reiches ausschließlich von den /comites 
commerciorum/kontrolliert, die als einzige Funktionäre des Staates das 
Recht hatten, Seide von den Persern anzukaufen, die Handelsplätze 
festzulegen und bestimmte Händler dafür einzusetzen. Ihre Kollegen aus 
dem 7. und 8. Jh. jedoch, die jetzt Kommerkiarioi hießen, hatten sich zu 
den eigentlichen Wirtschaftsmanagern der byzantinischen Provinzen 
entwickelt. Sie sammelten wohl auch die Naturalabgaben an bestimmten 
zentralen Plätzen (Warenhäusern) und organisierten sowohl den 
Weitertransport eines Teiles davon (etwa zur Verpflegung des Militärs 
und des Verwaltungsapparates) als auch den Handelsverkehr vor Ort. Dass 
diese Funktionäre damals die höchsten Zivilbeamten in den Provinzen 
waren, bezeugen ihre hohen Rangtitel und vor allem, dass sie auf ihren 
Siegeln das Bild des amtierenden Kaisers verwenden durften. Damit wurde 
zum Ausdruck gebracht, dass sie in dessen Namen agierten. Sie wurden 
jeweils nur für ein Jahr für eine oder mehrere Provinzen bestellt, 
zumindest teilweise ist davon auszugehen, dass sie wie "Steuerpächter" 
ihre Amtsbereiche "ersteigerten". Unser Vortrag wird den Siegelbefund in 
den Vordergrund stellen, weil er fast die einzige Quelle für die 
Blütezeit dieser Funktionäre (Mitte 7.--Mitte 8. Jh.) ist.

/Alexandra-Kyriaki Wassiliou-Seibt/, wissenschaftliche Mitarbeiterin am 
Institut für Mittelalterfor-schung, Abteilung Byzanzforschung, der 
Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Lektorin am Institut für 
Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien, Mitglied des 
Editorial Board der In-ternationalen Reihe "Studies in Byzantine 
Sigillography", Forschungsschwerpunkte: byzantinische Siegelkunde, 
Verwaltungsgeschichte und Prosopographie


    Weitere Vorträge in der Reihe:

*/Sigrid Wadauer /*/(Universität Wien)/*
Der Staat und die Erzeugung von Arbeit (Österreich, 1880-1938)*

Zeit: Mi, 6. November, 18:00-19:30
Ort: Übungsraum Alte Geschichte, Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 2

*/Walter Scheidel/***/(Stanford University)/
*Landscapes of Empire: Public Building and Labor Organization in Ancient 
States*

Zeit: Mi, 27. November, 18:00-19:30
Ort: Aula am Campus, Hof 1.11, Spitalgasse 9, 1090 Wien

*/Ove Sutter/*/ (Universität Wien)/
*Erzählte Prekarität. Volkskundlich-kulturwissenschaftliche 
Perspektiven auf den Wandel der Arbeit*

Zeit: Mi, 11. Dezember, 18:00-19:30
Ort: Übungsraum Alte Geschichte, Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 2

Die Abstracts der Vorträge finden Sie auf der Website des FSP unter 
Aktuelles <http://fsp-wi-ge.univie.ac.at/aktuell>.




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